Synapse 21

Gemeinschaftsbildung als kreativer offener Raum in einer lebendigen Mitte ist für mich die tragende Vision für das 21 Jahrhundert. Im Westen ist die Chance ein höchst indiviualistisches Wesen – ein Original – zu werden gegeben. Ohne Erfahrung einer “origin” – einer ursprünglichen Quelle – die in der Spiritulalität auftauchen kann und ohne Einbindung in eine werteschaffende Gemeinschaft vermissen wir den Sinn unseres Daseins.

Unser Ringen um Autonomie und Verlangen nach Zugehörigkeit bestimmen das Entfalten unseres Potentials. Der eigenen Bestimmung gemäß leben, authentisch d.h. in Übereinstimmung mit den gebildeten Werten, bietet Handlungsspielraum. Angesichts der globalen Herausforderungen engagiere ich mich dafür einen Ort in Verbindung mit Anderen zu schaffen, die Zukunft gestalten wollen.

Mein Beitrag dafür sind die Achtsamen, eine Matrix, in der Integrales (von Herzen Dank an Ken Wilber), das Medizinrad, das Mandala (innigste Dankbarkeit an Lama Tsültrim Allione) Gestalt gewinnen aus der Keimzelle meiner Visionssuche 2002.

Essenz und Ekstase – Tantra als Weg heißt für mich die Bedingtheiten des Lebens zu tranzedieren und in Weisheit zu bewahren. Im Wissen um das Geschenk des kostbaren Menschenkörpers als Instrument zur Erleuchtung und dem Zauber der dem “Frau und Mann Sein” innewohnt, liegt mir daran Heilsames und Heiliges im Umgang miteinander zu leben.

Tanz als sichtbares Gebet, als dynamisches, strömendes, energetisches Feldgewahrsein, als Ausdruck von Schöpfungsenergie, ist von Anbeginn an ein Zugang zu Tiefe und Wahrhaftigkeit im Augenblick. Brücke von der Innenwelt über die Gebärde in den Ausdruck und zugleich Angebot und Einladung. Grenzen entstehen aus aufeinanderprallender Kraft und lösen sich im formlosen Raum auf.

Sophia und Prajnaparamita – die weibliche Weisheit zu vermitteln und spirituelle Wurzeln zu schaffen sind Bedingungen um radikal und als Freifrau handeln und gestalten zu können. Es besteht die Notwendigkeit die Geschichte der Frauen ins Bewusstsein zu heben und die damit verbundenen Traumen und Verzerrungen sichtbar zu machen. Ein Ort für Frauenkraft in der altes Wissen gefeiert wird und an dem die männliche Präsenz und Kraft zutiefst willkommen ist, um neue Weisheiten gemeinsam ins Leben zu rufen.

Eine eigene Sprache zu finden, in Übereinstimmung zu kommen mit dem was wir auslösen durch unser So-Sein, vermittelt das Gefühl, der eigenen Bestimmung gemäß zu leben. Wir brauchen einander um uns zu bezeugen, zu bebrüten, zu gebären und zu bestatten. Nacktsein, sichtbar und verletztlich in dem das wir Gestalt werden können nur auf dem Hintergrund des Gesehen, gespiegelt werdens, ist ein Risiko.

Sprache als Medium, als Werkzeug, als Schwingungsraum bedarf der Pflege. Der Dialog, Sinnfluss, ist anfällig für Störungen. Seit der linguistischen Wende, der Fähigkeit, Sprache selbst zu untersuchen, sind Ebenen der Metakommunikation entstanden, die unser Miteinander zu Lernzszenarien machen können.

Eine Gemeinschaft, die sich dem verpflichtet wahrhaftig miteinander zu sein erlaubt freifließende Emotionalität als energetischer Treibstoff und bewahrt einen Raum der Menschlichkeit , indem wir uns verantwortlich vergegenwärtigen können. Eine/r für alle, alle für eine/n heißt das seelische, transpersonale zu inkarnieren und über die eigenen Grenzen hinaus wandlungsfähig zu bleiben.